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Kommunikation is key

Lesedauer 5 Minuten

Effektive Kommunikation ist der Schlüssel für erfolgreiche Teamarbeit. Doch Missverständnisse und unklare Botschaften sind oft Stolpersteine, die zu Konflikten und einem schlechten Arbeitsklima führen. Zum Glück gibt es wissenschaftlich fundierte Modelle, die helfen, diese Probleme zu erkennen und zu lösen. In diesem Blogpost zeigen wir, wie die Kommunikationsmodelle von Friedemann Schulz von Thun, Paul Watzlawick und Ruth Cohn sowie Techniken des Neurolinguistischen Programmierens (NLP) konkret in Teams angewendet werden können. Lass uns die Kommunikation deines Teams auf das nächste Level bringen – wissenschaftlich fundiert, praxisnah und verständlich!

🎯 Optimierung von Kommunikation in Teams: Wissenschaftliche Modelle und Strategien sind die Lösung!


🗣 Vier Seiten einer Nachricht: Mehr als nur Worte

Das Kommunikationsquadrat von Friedemann Schulz von Thun zeigt, dass jede Nachricht vier Ebenen enthält, die gleichzeitig gesendet werden. Diese vier Seiten sind:

  1. Sachinhalt: Die reine Information, die vermittelt wird. Zum Beispiel: „Es regnet.“ Die Botschaft ist klar und objektiv.
  2. Selbstoffenbarung: Was der Sprecher über sich selbst mitteilt. Mit dem Satz „Es regnet“ könnte der Sprecher auch sagen: „Ich mache mir Sorgen, dass du nass wirst.“
  3. Beziehung: Wie der Sprecher zum Empfänger steht. Wenn der Satz „Es regnet“ in einem vorwurfsvollen Ton gesagt wird, könnte dies bedeuten: „Du passt nicht auf dich auf.“
  4. Appell: Was der Sprecher vom Empfänger möchte. In diesem Fall: „Nimm bitte einen Regenschirm mit!“

Das Wissen um diese vier Ebenen hilft, Missverständnisse zu vermeiden und die Botschaften anderer besser zu verstehen.


🔍 Kommunikationsstile nach Schulz von Thun: Erkenne dich selbst und andere

Schulz von Thun beschreibt acht Kommunikationsstile, die häufig in Teams auftreten und zu Reibungen führen können:

  1. Bedürftig-abhängiger Stil: Starke Unsicherheit, sucht nach Anerkennung und Bestätigung.
    • Beispiel: „War das gut so, wie ich es gemacht habe?“
  2. Helfender Stil: Unterstützt andere oft über das eigene Maß hinaus.
    • Beispiel: „Lass mich dir helfen, ich mache das schnell für dich!“
  3. Selbstloser Stil: Stellt eigene Bedürfnisse zurück, oft bis zur Selbstaufopferung.
    • Beispiel: „Ich übernehme das auch noch, obwohl ich keine Zeit habe.“
  4. Aggressiv-entwertender Stil: Kritisiert und dominiert andere, wertet sie ab.
    • Beispiel: „Das hast du völlig falsch gemacht, warum hast du nicht zugehört?“
  5. Sich beweisender Stil: Möchte Leistung und Kompetenz zeigen, sucht Anerkennung.
    • Beispiel: „Ich habe das Projekt alleine fertiggestellt, nur damit du es weißt.“
  6. Bestimmend-kontrollierender Stil: Gibt Anweisungen, übernimmt die Kontrolle.
    • Beispiel: „Du machst das so, wie ich es gesagt habe!“
  7. Distanzierender Stil: Bevorzugt Distanz, meidet emotionale Nähe und Abhängigkeiten.
    • Beispiel: „Das ist nicht mein Problem, ich halte mich da raus.“
  8. Mitteilungsfreudig-dramatisierender Stil: Kommunikativ, stellt sich selbst in den Mittelpunkt.
    • Beispiel: „Gestern habe ich im Meeting das Problem gelöst, es war spektakulär!“

Das Verständnis dieser Stile hilft, die Dynamik im Team besser zu steuern und Konflikte frühzeitig zu erkennen.


📚 Watzlawick’s Axiome: Grundlagen der menschlichen Kommunikation

Paul Watzlawick hat fünf Axiome formuliert, die beschreiben, wie Kommunikation immer stattfindet, ob wir wollen oder nicht. Diese Axiome sind grundlegende Regeln, die helfen, menschliche Interaktionen zu verstehen:

  1. Man kann nicht nicht kommunizieren
    Jedes Verhalten ist kommunikativ, auch Schweigen. Wenn jemand auf eine Frage nicht antwortet, sagt dies dennoch viel aus: zum Beispiel „Ich möchte nicht darüber reden“ oder „Das ist mir unangenehm“.
  2. Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
    Jede Nachricht übermittelt nicht nur Fakten, sondern auch, wie der Sender zum Empfänger steht. Ein Satz wie „Du hast das falsch gemacht“ kann auf der Beziehungsebene ausdrücken: „Ich halte dich für inkompetent.“
  3. Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe bedingt
    Kommunikation ist ein fortlaufender Prozess. Missverständnisse entstehen oft, weil die Beteiligten unterschiedliche „Interpunktionsmuster“ haben, also den Anfang und das Ende einer Kommunikationssequenz unterschiedlich setzen. Ein Streit kann dadurch entstehen, dass eine Person den Ton des anderen als Provokation empfindet und entsprechend reagiert.
  4. Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten
    Digitale Kommunikation (Worte, Symbole) vermittelt den Inhalt. Analoge Kommunikation (Tonfall, Mimik) drückt die Beziehung aus. Ein ironisches „Das hast du ja toll gemacht“ hat auf der digitalen Ebene eine positive, auf der analogen Ebene aber eine negative Bedeutung.
  5. Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
    Symmetrische Kommunikation findet zwischen Gleichgestellten statt, komplementäre zwischen Personen mit unterschiedlichen Rollen. Wenn ein Chef etwas befiehlt, ist das komplementär; wenn Kollegen miteinander diskutieren, ist es symmetrisch.

Diese Axiome helfen, Kommunikationsprobleme zu analysieren und zu verstehen, wie sie sich auf die Beziehungsebene auswirken.


🧠 TZI: Grundannahmen für eine konstruktive Gruppenarbeit

Die Themenzentrierte Interaktion (TZI) von Ruth Cohn ist ein Modell zur Förderung effektiver Gruppenarbeit. Sie basiert auf vier zentralen Elementen: dem „Ich“, dem „Wir“, dem „Es“ und dem „Globe“. Ihre Grundannahmen sind:

  1. Autonomie: Jeder ist für sein eigenes Handeln und Empfinden verantwortlich. Konflikte im Team sollten offen angesprochen und Bedürfnisse klar formuliert werden.
  2. Wertschätzung: Jede Person ist unabhängig von ihrer Leistung wertvoll. Es ist wichtig, die Beiträge aller Teammitglieder zu respektieren und zu würdigen.
  3. Ganzheitlichkeit: Menschen sind mehr als ihre Rollen. Emotionen, körperliches Wohlbefinden und zwischenmenschliche Beziehungen sind genauso wichtig wie die sachliche Ebene.

Postulate und Hilfsregeln der TZI:

  • „Sei dein eigener Chairman“: Jedes Teammitglied trägt Verantwortung für sein Verhalten und seinen Beitrag.
  • „Störungen haben Vorrang“: Probleme sollten sofort angesprochen werden, um sie zu lösen, bevor sie das Team belasten.

🔮 NLP-Techniken: Pacing, Leading und die Macht der sinnlichen Sprache

Das Neurolinguistische Programmieren (NLP) nutzt verschiedene Techniken, um die Kommunikation gezielt zu verbessern. Eine wichtige Methode ist Pacing, bei dem der Sprecher sich auf die Sprache und das Verhalten des Gesprächspartners einstellt, um eine Verbindung aufzubauen. Aber das ist nur der Anfang. Weitere Techniken sind:

  1. Leading: Nachdem Pacing erfolgreich etabliert wurde, führt der Sprecher das Gespräch in die gewünschte Richtung.
    • Beispiel: Nachdem man das Tempo und die Wortwahl des Gesprächspartners übernommen hat, kann man ihn schrittweise zu neuen Ideen leiten.
  2. Ankern: Durch bestimmte Reize (z. B. ein Wort oder eine Geste) werden gezielt Emotionen oder Zustände aktiviert.
    • Beispiel: Eine Berührung am Arm während eines positiven Gesprächs kann später als „Anker“ genutzt werden, um wieder positive Emotionen zu erzeugen.
  3. Reframing: Ein Ereignis oder eine Aussage wird aus einem neuen Blickwinkel betrachtet, um dessen Bedeutung zu verändern.
    • Beispiel: Anstatt ein Meeting als „lästig“ zu empfinden, könnte man es als Chance sehen, Ideen zu präsentieren und Feedback zu bekommen.

Die sinnliche Sprache im NLP

Eine besondere Technik im NLP ist der Einsatz von sinnlicher Sprache. Diese spricht die bevorzugten Wahrnehmungskanäle des Gesprächspartners an: visuell (sehen), auditiv (hören), kinästhetisch (fühlen), olfaktorisch (riechen) und gustatorisch (schmecken).

  • Visuell: „Stell dir vor, wie klar und deutlich das Ziel vor dir liegt.“
  • Auditiv: „Hörst du schon das Raunen im Publikum, wenn wir das präsentieren?“
  • Kinästhetisch: „Fühl die Erleichterung, wenn wir das gemeinsam geschafft haben.“
  • Olfaktorisch: „Kannst du den Duft des Erfolges schon riechen?“
  • Gustatorisch: „Das wird sich wie der süße Geschmack des Sieges anfühlen.“

Durch gezielte Verwendung dieser Sprache kann die Kommunikation emotionaler und wirkungsvoller gestaltet werden.


Fazit: Kommunikation ist der Schlüssel

Die vorgestellten Modelle und Techniken bieten wertvolle Werkzeuge, um die Kommunikation im Team zu verbessern. Ob es darum geht, versteckte Botschaften zu entschlüsseln, die Dynamik in der Gruppe zu verstehen oder sprachliche Mittel gezielt einzusetzen – erfolgreiche Kommunikation ist planbar und lernbar. Wenn Teams diese Modelle anwenden, können sie Missverständnisse vermeiden, Konflikte konstruktiv lösen und eine produktive und positive Arbeitsatmosphäre schaffen. Schließlich geht es nicht nur darum, was gesagt wird, sondern wie es ankommt und was der andere daraus macht oder machen könnte.

Be careful… Wie vorsichtig ist Deine Wortwahl?
⚡️⚡️ Und wie gehst Du mir Konflikten – privat oder im Team – um? Lieber vermeiden oder holst Du Dir Popcorn? 🍿

— Karin

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