Psychische Belastung im Arbeitsalltag
Wenn Arbeit krank macht – Ressourcen, Stressoren und Gesundheit. Woran liegt’s, wenn die Belastung in den Burnout führt? Abhilfe schaffen!
Datum: 01.07.2021
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Die Situation im Betrieb
Eine Zunahme von Krankmeldungen und langfristigen Ausfällen mit psychischen Hintergründen binnen drei Jahren macht eine Gefährdungsbeurteilung in einem Unternehmen nötig. Die Unternehmensführung kann sich die vermehrten Ausfälle nicht erklären, was externe Expertise zum Verständnis der Mitarbeitersituation erfordert.
Das folgende Konzept wird aus Sicht einer externen Unternehmensberatung mit Schwerpunkt Gesundheitsmanagement im Unternehmen geschrieben.
1.2 Die Zielsetzung: Betriebliches Gesundheitsmanagement
Wiederholte und langfristige Krankheitsausfälle in einem Unternehmen sind nicht nur aus unternehmenswirtschaftlichem Blick ungünstig, sondern auch hinsichtlich Außen- und Innenwirkung des Unternehmens, Mitarbeitermotivation und -bindung (Riechert, 2014).
Das Arbeitsschutzgesetz sieht in §4 vor, „die Arbeit ist so zu gestalten, daß eine Gefährdung für das Leben sowie die physische und die psychische Gesundheit möglichst vermieden und die verbleibende Gefährdung möglichst gering gehalten wird;“ und „Gefahrene ren sind an ihrer Quelle zu bekämpfen“. Bei vorliegenden gehäuften Krankmeldungen bedeutet dies eine potenzielle Gefährdung der Gesundheit der Mitarbeiter, gegen welche Maßnahmen ergriffen werden sollten.
Mit einer Gefährdungsbeurteilung nach §5 Arbeitsschutzgesetz aus dem Jahr 2013 geht das Unternehmen psychosozialen Belastungen nach. Diese gibt Aufschluss über das Gefährdungspotential und Fehlbeanspruchungen der Arbeit und sichert durch geeignete Maßnahmen langfristig die Gesundheit, die Arbeitsfähigkeit, die Zufriedenheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter, was im Allgemeinen zu einer höheren Mitarbeitermotiva- tion und -bindung führt und damit den Unternehmenserfolg sichert (Riechert, 2014).
1.3 Der erste Schritt: Das halbstrukturierte Interview
Ein halbstrukturiertes Interview zum Thema „Arbeitsstress“ gibt einen breiten Eindruck über situative, personelle und soziale Bereiche, in welchen fehlende Ressourcen, Fehlbeanspruchungen und Stressoren vorliegen können und veranschaulicht deren Wirkung auf Erleben und Verhalten der Mitarbeiter (Bock, 1992). Es gibt durch Struktur mit offenen Fragen die Möglichkeit, zielgerichtet vergleichbare Daten zum Thema „Arbeitsstress“ zu erheben und dabei trotzdem individuelle Eigenheiten der jeweiligen Befragten zu erörtern (Riechert, 2014).
Um die Mitarbeitersituation im Unternehmen möglichst genau zu erfassen, wird das halbstrukturierte Interview mit 30 der 300 Mitarbeitern aus verschiedenen Abteilungen, in ausgewogener Geschlechter- und Altersverteilung durchgeführt. Ziel ist es, psychische Belastungen, Fehlbeanspruchungen und die Prävalenz psychischer Störungen qualitativ zu erfragen, um langfristig Ausfällen und Krankmeldungen mit nachhaltigen verhaltens- und verhältnisorientierten Maßnahmen (Riechert, 2014) entgegenzuwirken. Um das Auftreten von Arbeitsstress greifbarer zu machen, werden im folgenden Abschnitt theoretische Grundlagen erläutert.
2 Einordnung „Arbeitsstress“
Das Auftreten und Erleben von Stress hängt nicht nur von Faktoren in den Rahmenbedingungen des Arbeitsalltags eines Mitarbeiters ab, welche in sozialem, situativem und organisationalem Rahmen einwirken. Einfluss haben ebenso die individuellen Ressourcen einer Person, um mit einwirkenden Belastungen umzugehen (Riechert, 2014). Nach DIN EN ISO 10075-1 sind Belastungen werteneutral einwirkende Situationen. Beanspruchung ist die unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastungen auf eine Personabhängig von individuellen Voraussetzungen und Bewältigungsstrategien des Einzelnen (Joiko, 2008; Riechert, 2014).
2.1 Theorie: Modelle „Arbeitsstress“
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5 Literaturverzeichnis
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